Dieser Artikel richtet sich an Personen, die ihre WordPress-Webseite mit einem neuen Design ausstatten möchten. Ich gehe auf die Frage ein, für wen sich ein bestehendes, kostenpflichtiges Theme lohnt und wer stattdessen lieber auf eine individuelle Lösung setzen sollte.
Ein WordPress-Theme kaufen
In den letzten Jahren ist der Markt rund um kostenpflichtige Designs geradezu explodiert. Als erste Anlaufstelle hat sich themeforest.net etablieren können – hier sind derzeit mehr als 30.000 Themes käuflich zu erwerben. Die Preise für anständige Designs liegen in der Regel zwischen 30 und 70 US-Dollar. Hinzu kommen Umsatzsteuer und ggf. PayPal-Gebühren.
Fertige Themes eignen sich insbesondere dann, wenn das eigene Budget überschaubar ist. Für einen zweistelligen Betrag gibt – mit Ausnahmen – komplette Designs, die nicht nur schick aussehen, sondern oft mit vielen zusätzlichen Features überzeugen können. Dazu gehören zum Beispiel eine Integration von Shopping-Plugins, Übersetzungen und natürlich mobilen Ansichten für Smartphones und Tablets. Mittlerweile hat es sich auch eingebürgert, Designs anzubieten, die für viele verschiedene Arten von WordPress-Webseiten geeignet sind – Portfolios, Online-Shopping, Firmen-Webseiten, Communities etc.
Interessierte können sich vorab eine Demo-Version anschauen, Bewertungen von Käufern durchlesen und in vielen Fällen auch vor dem Kauf eine Frage an die Entwickler stellen. Manche Hersteller bieten bei Nichtgefallen auch eine Geld-zurück-Garantie an.
Alternativ: Ein WordPress-Theme selbst erstellen (lassen)
So schön und günstig die fertigen Designs auch sein mögen, so gibt es Nachteile, die nicht unter den Teppich gekehrt werden sollten. Es handelt sich oft um komplexe Themes, die für eine möglichst große Nutzergruppe gestaltet wurde. Letztendlich wird von den 100 verschiedenen Möglichkeiten aber nur eine genutzt – der Rest klebt als Ballast auf dem Server und schlummert in Theme-Funktionen, die zwar nicht genutzt werden, aber eben vorhanden sind und Platz wegnehmen.
Hinzu kommt die Tatsache, dass Designs beliebig oft verkauft werden können und damit auf vielen Webseiten bereits im Einsatz sind. Für wirkliches Alleinstellungsmerkmal mit eigener Corporate Identity muss ein individuell gestaltetes Design her, das sich an die Bedürfnisse und die Ansprüche der eigenen Kunden richtet.
Ein selbst erstelltes Design ist immer leichtgewichtiger und individueller als ein Fertigprodukt – genau wie beim Kochen. Gute Webentwickler wissen das und empfehlen nicht per se ein bestehendes Design. Allerdings hat eine individuelle Lösung auch einen individuellen Preis. Ein leeres Dokument zu einem perfekten, responsiven Design für alle Geräteklassen zu machen kostet Zeit und sehr viel mehr Geld als ein Design von themeforest.net.
Ein gekauftes WordPress-Theme individualisieren (lassen)
Als dritte Möglichkeit bietet sich eine Art Hybrid zwischen den beiden vorgestellten Lösungen an. Hier wird ein fertiges Design gekauft und an die eigenen Bedürfnisse angepasst. Der große Vorteil dieser Herangehensweise liegt darin, dass eben nicht bei null angefangen wird, sondern eben bei 50-90%. Die letzten Prozentpunkte werden dann entweder selbst erledigt oder von einem Experten übernommen. Auch preislich gesehen handelt es sich hier um eine Kompromisslösung – so günstig wie ein fertiges Theme ist es nicht, aber eben auch nicht so teuer wie eine vollständig individuelle Lösung.
Meine eigene Erfahrung
Ich habe mit allen drei genannten Möglichkeiten zum Umgang mit WordPress-Themes gearbeitet. Am Ende kommt es immer auf das Budget des Kunden an. Die günstigste Variante – ein fertiges Design kaufen und fertig – wird gerne genommen. Meine Aufgabe besteht dann lediglich darin, Inhalte ansprechend einzupflegen und etwaige Designprobleme in den Griff zu bekommen.
WordPress-Themes selbst zu erstellen macht mir am meisten Spaß, da es um eine individuelle Lösung für den Kunden geht und das Ergebnis eben einzigartig ist. Es entsteht kein unnötiger Ballast auf dem Server und der Code bleibt schlank. Es handelt sich allerdings, wie bereits erwähnt, um eine kosten- und zeitintensive Lösung, für die leider oft nicht der benötigte Rahmen auf Kundenseite existiert. Weshalb ein Theme aus Handarbeit nicht 39$ kostet, sollte klar sein.
Die Hybrid-Variante aus gekauftem Theme mit anschließender Bearbeitung ist sehr in Mode gekommen, da es insbesondere aus Sicht des Kunden viele Vorteile gibt – die Kosten bleiben überschaubar und auch der zeitliche Aufwand hält sich in der Regel in Grenzen. Aus meiner Sicht kann eine Hybrid-Lösung durchaus Sinn ergeben, aber eben nicht immer.
Schreibe einen Kommentar